Wie informieren Sie sich über Ihre Nachbarschaft? Schauen Sie dafür auf Ihr Smartphone oder aus dem Fenster? Das Internet, Smartphones und Soziale Medien eröffnen immer mehr Wege sich lokal zu vernetzen – auch in der eigenen Nachbarschaft. Soziale Medien eröffnen so neue Chancen der Teilhabe, bergen aber auch Gefahren sozialer Ausgrenzung – denn: Wer Zugang zu welchen digitalen Technologien hat und ob eine Person weiß, wie man diese auch nutzen kann, ist durch die eigenen Lebensumstände geprägt. Das Forschungsprojekt „Bin ich schon drin?“ unter der Leitung von Prof. Dr. Jan Üblacker untersucht, wie sich soziale Medien auf die Integration und den Zusammenhalt in Nachbarschaften auswirken.
WeiterlesenInternational workshop „Digitalization, Neighborhood Change and Social Integration“ took place at Fritz-Thyssen-Stiftung
Technological innovations bear the potential to alter societal conditions drastically. This is also true at the smaller scale of the urban neighborhood. Some examples include: platform economies like AirBnB that are affecting housing availability and living conditions in neighborhoods, local social networks like nextdoor.com that are transforming the way we engage with our neighbors and the dynamic (re)construction of neighborhood images via social media and online real estate brokerages. In many ways, it becomes clear that peoples’ experiences of urban space are increasingly mediated through digital technologies, and their widespread use—in turn—affects neighborhood change, segregation and local social interaction, cohesion and integration.
WeiterlesenSocial Housing and Rapid Digitalisation: Working Together (and Apart)
Summer School for Young and Early Career Professionals
organized by
Prof. Dr. Jan Üblacker and Laura Lünenschloss, EBZ Business School
Dr. Anita Blessing and Joost Nieuwenhuijzen, European Federation for Living
5th to 12th July, 2021
Social and affordable housing providers around Europe are dealing with rapidly changing conditions. Pressures to increase efficiency have them working in new ways, propelled by the rapid pace of prop-tech innovation. In response to the COVID-19 crisis, the digitalisation of many of their organisational functions and services has sped up. Multiple aspects of housing professionals’ work and daily lives have been brought online, rapidly altering communications with colleagues, partners and tenants. Amidst hopes that our patterns of living will soon normalise, the year 2021 has many of us asking if higher levels of remote working and digital service provision are becoming the new normal.
WeiterlesenStadtraumforschung im Domumfeld
Leitung: Prof. Dr. Jan Üblacker (EBZ Business School, Bochum), Dr. Holger Spieckermann (TH Köln)
Laufzeit: 2020-2021
Das Dom- und Rathausumfeld in der Kölner Innenstadt ist gekennzeichnet durch eine Vielzahl an Nutzungen auf vergleichsweise engem Raum. In zentraler Lage der Stadt befinden sich u.a. der Hauptbahnhof, touristische Attraktionen wie der Dom, die Altstadt und die Rheinuferpromenade, die Haupteinkaufsstraße, karitative Einrichtungen wie z.B. Obdachlosenschlafstellen oder die Bahnhofsmission, zahlreiche Gastronomien und Hotels, mehrere Museen, die Philharmonie, das Rathaus und unzählige weitere kleinere und größere Unternehmen. Diese vielfältige Nutzungsmischung zieht Personen mit unterschiedlichen Erwartungen, Ansprüchen, Motiven und (Vor)Erfahrungen an. Neben den Bewohner*innen zählen dazu z.B. Arbeiter*innen und Angestellte, Tourist*innen, Passant*innen oder Obdachlose. Aufgrund der besonderen Verdichtung verschiedener Interessen und Erwartungen ist das Gebiet ein Schauplatz diverser, z.T. auch konfliktbehafteter Aushandlungsprozesse zwischen den Nutzer*innen.
Im März 2018 hat die Stadt Köln die „Stabsstelle Stadtbau im Quartier | Domumfeld“ eingerichtet, um die Vielzahl von Funktionsüberlagerungen und Nutzungsstrukturen im Dom- und Rathausumfeld zu bearbeiten und umfassende Kooperationsstrukturen zwischen Verwaltung und vielfältigen externen Institutionen zu initiieren. Dabei sollen auch die Sichtweisen und Problemwahrnehmung der vielfältigen Nutzer*innen des Gebiets berücksichtigt werden.
Vor diesem Hintergrund besteht das Ziel dieses Forschungsprojekts darin, die Wahrnehmung und Bewertung des Gebiets durch die verschiedenen Nutzer*innengruppen zu erforschen. Im Einzelnen werden folgende Fragestellungen bearbeitet:
- Welche Qualitäten hat der Raum für die Nutzer*innen?
- Welche Problemwahrnehmungen der Nutzer*innen werden deutlich?
- Wie gehen die Nutzer*innen mit den wahrgenommenen Problemen um?
- Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede bestehen im Hinblick auf die Problemwahrnehmung und Umgang zwischen den Gruppen?
- Welche Bedeutung haben die von der Stadtverwaltung ergriffenen Maßnahmen zum Umgang mit den Problemen?
- Welche Aushandlungsprozesse und Nutzungskonflikte gibt es?
Neben der statistischen Auswertung von vorhandenen amtlichen Daten zur sozialräumlichen Entwicklung des Gebietes werden die unterschiedlichen Perspektiven auf den Raum durch leitfadengestützte Interviews mit Bewohner*innen, Tourist*innen, Passanten, Beschäftigten, Obdachlosen und Straßenkünstler*innen erfasst und inhaltsanalytisch ausgewertet. Die Ergebnisse geben interessierten Akteuren aus Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft Einblick in die aktuelle Situation und Handlungsmöglichkeiten.
Das Projekt basiert auf einer Forschungskooperation zwischen der Stadt Köln, dem ILS Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung und der Technischen Hochschule Köln.
Neue Publikation: Gentrifizierung und Kriminalität
Tim Lukas und Jan Üblacker
Gentrifizierung ist eines der zentralen Konfliktfelder gegenwärtiger Stadtentwicklung. Der Begriff beschreibt den Austausch von statusniedrigeren Bewohnerinnen und Bewohnern eines Stadtviertels durch statushöhere Bevölkerungsgruppen. Während die kriminogenen Wirkungen sozialräumlicher Segregation empirisch gut dokumentiert sind, wurde der Zusammenhang zwischen Gentrifizierung und Kriminalitätsentwicklung im deutschsprachigen Raum bislang nicht untersucht. Kriminalgeografische Ansätze und Theorien legen sinkende ebenso wie steigende Kriminalitätsraten in Aufwertungsgebieten nahe. In US-amerikanischen Studien finden sich divergierende Befunde, die ebenfalls in beide Richtungen deuten. Die Ergebnisse sind jedoch nur eingeschränkt auf die Situation in Deutschland und Österreich übertragbar. Ausgehend von einem Überblick über den aktuellen Forschungstand wollen wir im vorliegenden Artikel einen Beitrag zur Konzeptualisierung von Gentrifizierungsprozessen im Kontext der Kriminalgeografie leisten.
Lukas, Tim, und Jan Üblacker. 2020. Gentrifizierung und Kriminalität. Theoretische Erklärungen und forschungspraktische Probleme. SIAK-Journal – Zeitschrift für Polizeiwissenschaft und polizeiliche Praxis 62–74.
Link zum Volltext: https://www.bmi.gv.at/104/Wissenschaft_und_Forschung/SIAK-Journal/SIAK-Journal-Ausgaben/Jahrgang_2020/Ausgabe_3.aspx#a6
Sammelband „Rechtes Denken, rechte Räume?“ erschienen
Seit Dezember 2020 ist das gemeinsam mit Lynn Berg herausgegebene Sammelband „Rechtes Denken, rechte Räume? Demokratiefeindliche Entwicklungen und ihre räumlichen Kontexte“ im Transcript Verlag erschienen (open access).
Rechte Orientierungen und Diskurse haben eine räumliche Dynamik. Das Problem lediglich in strukturschwachen Regionen, im ländlichen Raum oder in benachteiligten Wohngebieten zu verorten, ist jedoch verkürzt, reproduziert Stereotype und liefert kaum Erklärungen. Denn soziale und räumliche Kontexte bedingen nicht nur Verhalten und Einstellungen, sondern werden gleichermaßen durch individuelle und kollektive Handlungen hervorgebracht und verändert. Die Beitragenden verschiedener Fachdisziplinen untersuchen diese komplexen Zusammenhänge, diskutieren sie mit Expert*innen aus der Praxis und eröffnen dabei neue Handlungsräume.
Link zum Buch: https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-5108-9/rechtes-denken-rechte-raeume/?c=310000103
